Informationen zur Veranstaltung
Ein Körper als fleischgewordene Erinnerung: Santiago Mariño zeigt in diesem persönlichen Tanzsolo was es bedeutet, in einem Land zu leben, in dem er nicht geboren wurde. Als kolumbianischer Tänzer, der sich zwischen Südamerika und Europa bewegt, beschäftigt ihn das koloniales Erbe, das ihn als „mestizaje” mit indigenen und europäischen Vorfahren, prägt und in seinem Körper fort wirkt. Für seine Abschlussarbeit im Masterstudiengang Choreografie und Performance der Universität Gießen verwebt er südamerikanische Kosmologien, verschwundenes Wissen und westliche Ideen von Tanz als Kunstform in einem von Nebel durchfluteten Raum. Dabei manövriert sich Mariño zwischen Zuständen des Verschwindens und Bleibens und gibt sich dem (eigenen) Vergessen hin, das jeder Erinnerung innewohnt. „The flickering flame of our memory“ ist ein Dialog mit den eigenen Vorfahren und den Narben der Kolonialisierung, die bis heute schmerzen.
Foto: Nargess Behrouzian
Foto: Nargess Behrouzian
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