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HintergrundVeranstaltungsbild
KulturTheater

Mein Ekel ist ein Privileg, Berlin

Sa. 30.11.24 19:00 Uhr
Tanzfabrik Berlin in den Uferstudios / Studio 13, Uferstraße 8/23 | Badstr. 41a, 13357 Berlin

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Informationen zur Veranstaltung

Veranstaltungsreihe „Mein Ekel ist ein Privileg“

Panzerkreuzer Rotkäppchen (PKRK) lädt zur Auftaktveranstaltung der neuen Reihe „Mein Ekel ist ein Privileg“ in die Ufer Studios ein. Die Reihe widmet sich dem Ekel als politischem Gefühl und Privileg und verbindet Tanz-Performance mit Diskursen über Macht, Identität und gesellschaftliche Abgrenzung.
Im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe steht der Ekel – ein Reflex, der oft unreflektiert und körperlich Grenzen aufzeigt. Von dieser Reflexion über „politische Körper“ bis hin zu Ost-West-Grenzziehungen als kulturelle Erfahrung wird Ekel als Diskursposition und als Ausdruck sozialer Differenz thematisiert. Tanz als körperlicher Ausdruck und diskursive Gespräche ermöglichen den Teilnehmenden, diese Erfahrungen in ihrer Komplexität zu durchdringen und körperlich zu erfahren.

Teil der Veranstaltung ist eine Performance, die von DDR-Themen und Assoziationen inspiriert ist: Die Tänzer*innen arbeiten mit symbolischen Requisiten wie Strumpfhosen, die durch Bewegung und Körpersprache Bilder schaffen, die Ekel als künstlerisches und gesellschaftskritisches Gefühl verarbeiten. Die Strumpfhosen, einst Luxus- und Mangelware in der DDR, werden hier durch Ziehen, Reißen und Stülpen zu vielschichtigen Symbolen – von „Nachgeburt“ bis „zweite Haut“. Diese Bildsprache evoziert eindringliche Szenarien und verbindet Konsumkritik mit Fragen nach persönlicher Identität und kollektiver Geschichte.
Begleitet wird die Performance von einem Diskussionsforum, das dazu einlädt, den Ekelbegriff gemeinsam mit den Gäst*innen zu hinterfragen: Wovor ekeln wir uns? Wie schützt uns Ekel, und wo grenzt er ab? Welche Rolle spielt Ekel in gesellschaftlichen Abgrenzungsprozessen? Was ekelt uns am Osten? Diese und weitere Fragen sollen das Publikum dazu anregen, persönliche und kulturelle Perspektiven zum Thema Ekel zu entwickeln, inspiriert von Heiner Müllers “Hamletmaschine” (1979).

Als Expert:innen und Diskussionspartner:innen sind bei der Veranstaltung renommierte Persönlichkeiten vertreten:
- Kat Köppert - Medienwissenschaftlerin an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, die die politischen und ästhetischen Dimensionen des Ekels untersucht;
- Annette Simon - Psychoanalytikerin, Autorin und Tochter der bekannten DDR-Schriftstellerin Christa Wolf, die Einblicke in die psychologischen und intergenerationellen Aspekte des Ekelthemas gibt;
- Anna Langhoff - Theaterautorin und -regisseurin, deren Arbeiten sich mit gesellschaftlicher Transformation und dem Spannungsfeld von Ost und West auseinandersetzen.
Mit „Mein Ekel ist ein Privileg“ schafft PKRK eine Plattform für eine kritische und zugleich künstlerische Auseinandersetzung mit einem Gefühl, das oft unausgesprochen bleibt. Durch die Verknüpfung von Tanz und Diskurs wird ein Gefühlsraum geschaffen, in dem Theorie und Körper, Reflexion und Ausdruck einander begegnen und ein intensives Zusammenspiel entfalten.
Die Reihe wird gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Die Veranstaltung wird simultan ins Englische übersetzt.

Event Series “My Disgust is a Privilege”

Panzerkreuzer Rotkäppchen (PKRK) invites you to the opening event of the new series “My Disgust is a Privilege” at the Ufer Studios. This series is dedicated to exploring disgust as a political emotion and privilege, blending dance performance with discussions on power, identity, and social exclusion.
At the center of this series is disgust—a reflex that often unconsciously reveals boundaries through physical reactions. From reflections on the “political body” to East-West divisions as cultural experiences, disgust is examined as both a discursive position and an expression of social difference. Dance as a physical expression, paired with discursive conversations, enables participants to delve into and experience these complex dynamics on a bodily level.
The event includes a performance inspired by themes and associations related to the GDR. The dancers work with symbolic props like tights, using movement and body language to create images that process disgust as an artistic and socially critical emotion. Once a luxury and scarce item in the GDR, the tights are transformed here through pulling, tearing, and stretching into multi-layered symbols—from “afterbirth” to “second skin.” This visual language evokes powerful scenarios, merging consumer critique with questions of personal identity and collective history.
The performance is accompanied by a discussion forum inviting guests to collectively question the concept of disgust: What disgusts us? How does disgust protect or exclude? What role does disgust play in processes of social separation? What disgusts us about the East, the GDR? These and other questions are intended to prompt the audience to develop personal and cultural perspectives on the theme of disgust, inspired by Heiner Müllers “Hamletmaschine” (1979).
The event features renowned experts and discussion partners:
- Kat Köppert – Media scholar at the Academy of Fine Arts Leipzig, who studies the political and aesthetic dimensions of disgust;
- Annette Simon – Psychoanalyst, author, and daughter of the prominent GDR writer Christa Wolf, who provides insights into the psychological and intergenerational aspects of disgust; - Anna Langhoff – Playwright and director, whose works address social transformation and the tensions between East and West.
With “My Disgust is a Privilege” PKRK creates a platform for critical and artistic engagement with an emotion often left unspoken. Through the interplay of dance and discourse, a space is formed where theory and body, reflection and expression, meet and foster a profound interaction.
The series is supported by the Berlin Senate Department for Culture and Social Cohesion. The event will be simultaneously translated into English.

Produktion: Panzerkreuzer Rotkäppchen Künstlerische Leitung: Susann Neuenfeldt Leitung Dramaturgie: Simon Strick Dramaturgieassistenz: Marisa Burkhardt Finanzleitung: Maria Ullrich
ÖA: Maria Ullrich
Kostüme/Bühne/Requisiten/Maske: Susann Neuenfeldt / Werner Türk
Licht: Holger Duhn
Ton: Klaus Altenmüller
Produktionsassistenz: Sezgin Kivrim
Design Plakat / Flyer / Video: Simon Strick
Website: Giannina Herion / Ludo Farace
Tänzerinnen: Anna Stiede, Giorgia Bovo, Kerstin Hurbain, Jenny Helene Wübbe Gäste: Annette Simon, Kat Köppert, Anna Langhoff

Die Reihe Mein Ekel ist ein Privileg ist gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

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